Im „Wärmepumpenquartier Groninger Straße“ in der ostfriesischen Stadt Leer wird auf die Details geachtet. Die Planer des Neubaugebiets legten großen Wert auf „Vielfalt in der Einheit“: Die Häuser sollen den Charme der Region durch einheitliche Formen, Dächer und Klinkerton widerspiegeln. Gleichzeitig verleiht die individuelle Gestaltung von Erkern, Gauben oder Ziermauerwerken jedem Heim eine persönliche Note. So erhält jedes der 130 Häuser in einer der modernsten Wohnsiedlungen Deutschlands einen eigenen Charakter.
Seit April 2021 entsteht mitten in Leer ein klimafreundliches Quartier mit 130 neuen Wohnungen und Häusern auf rund 30.000 Quadratmetern. Ein großer Schritt Richtung Klimaneutralität für die seit Jahrhunderten vom Handel und der Seefahrt geprägten Kreisstadt, deren erste schriftliche Namensnennung aus dem Jahr 792 datiert. Inspiriert von den klassischen Klinkerbauten im Norden achteten die Verantwortlichen des beauftragten Leeraner Architekturbüros Eden Architekten umso mehr darauf, dass sich das Areal mit seinen 25 unterschiedlichen Häusertypen harmonisch in das Stadtbild einfügt.
Wer hier sein Zuhause findet, den erwartet hohe Lebensqualität: Durch die Stadtnähe ist eine sehr gute Infrastruktur mit Schulen, Kitas, Einkaufs- und Verweilmöglichkeiten sowie Busanbindung gegeben. Südwestlich grenzt das Wohngebiet an einen Naturwald mit Biotop und ermöglicht Naherholung vor der Haustür. Vor allem bietet das Wärmepumpenquartier an der Groninger Straße aber eines: Ein Leben unabhängig von fossilen Energiequellen.
Hausbesitzer versorgen sich energetisch selbst Möglich wurde das Vorhaben, weil das ortsansässige Handelsunternehmen Bünting das Areal ihres ehemaligen Firmenstandortes zur Entwicklung eines klimafreundlichen Baugebietes an das regionale Bauunternehmen Terfehr in Rhede verkauft hat. So wurde Leer eines von fünf Pilotquartieren im Rahmen des Projekts
„Quartierswärmeversorgung mit Wärmepumpen”, bei dem das Land Niedersachsen den großräumigen Einsatz von Wärmepumpen fördert und erprobt. Was das „Wärmepumpenquartier Groninger Straße“ besonders macht: Durch smarte Haustechnik und das Zusammenwirken der einzelnen Komponenten beziehen Hausbesitzer Nina & Torben Bootsmann ihren Wärmeenergiebedarf regenerativ und autark. „Bei der Entscheidung für dieses Haus war die Autarkie ein wichtiger Faktor. Wärmepumpe, Photovoltaik-Anlage und Stromspeicher geben uns die Gewissheit, gut für die Zukunft und gerüstet zu sein. Wichtig war uns aber auch, dass es sich um hochwertige und effiziente Komponenten wie eine Wärmepumpe der Fima WOLF handelt. Bei diesem Haus passt alles zusammen“, berichten die neuen Hauseigentümer.
Photovoltaikanlage mit Stromspeicher und Wallbox
Die Basis für die energetische Unabhängigkeit befindet sich auf dem Gebäudedach des Zweifamilienhauses. Dort ist eine Photovoltaikanlage (PV-Anlage) mit einer Gesamtfläche von 36,75 m² installiert. Nach den Berechnungen des Ingenieursbüros für Baustatistik B. Grummel erzielen die Hauseigentümer in den Monaten April bis Oktober einen Überschuss in der Energieerzeugung, da der Primärenergiebedarf nur 17,58 kWh/(m²a) beträgt. Ein Energiespeicher stellt sicher, dass der Photovoltaik-Strom zur Eigennutzung zwischengespeichert werden kann.
Auch das Thema Mobilität wird in der Groninger Straße regenerativ gedacht: Die PV-Anlage generiert auch den Strom zum Betreiben der Wandladestation für Elektroautos.
Moderne Wärmepumpe und Wohnraumlüftung
Aufgrund des langfristig geplanten Verbots fossiler Heizsysteme ist die Wärmepumpe im Neubau längst gesetzt. Denn die klimafreundliche Heiztechnik nutzt die frei verfügbare Wärmeenergie der Umgebung.
In der Groninger Straße kommt dafür die WOLF Luft/Wasser-Wärmepumpe CHA-Monoblock mit dem natürlichen Kältemittel Propan zum Einsatz. Propan hat als in der Natur vorkommende Substanz nicht nur einen hervorragenden Wirkungsgrad und ist in hohen Mengen verfügbar, sondern ist darüber hinaus preisgünstig und hat im Vergleich zu synthetischen Kältemitteln ein sehr niedriges Global Warming Potenzial von 3.
Spezielle Ventilatoren garantieren bei der WOLF Luft/Wasser-Wärmepumpe CHA-Monoblock einen leisen Betrieb, sodass die Nachbarn nicht gestört werden. Übrigens: Die WOLF CHA-10/400V hat bei Stiftung Warentest (Ausgabe: 10/2023) einen hervorragenden zweiten Platz mit dem Qualitätsurteil GUT (2,3) erzielt. Der Blick in das Zweifamilienhaus bestätigt: Neben Wärmepumpen zählen auch die Wohnraumlüftung heute zur Standardausstattung bei Neubauten. Das Zusammenspiel aus der CHA-Monoblock und einem dezentralen WOLF Lüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung sorgt rund um die Uhr für angenehme Temperaturen und gesunde Raumluft. Dabei lassen sich die Komponenten über ein benutzerfreundliches Bedienmodul des Herstellers oder eine Smartphone App steuern.
Effiziente Dämmung
Je höher der Dämmstandard, desto kleiner kann die Heizung ausgelegt werden. An den Außenwänden sowie in den Dachschrägen des Zweifamilienhauses erzielt der angebrachte Dämmstoff eine sehr hohe Dämmwirkung unter der Sohlplatte der oberen Wohnung. Für eine zusätzliche Wärmeschutzverbesserung der isolierten Fenster des Effizienzhauses sorgt die „warme Kante“, ein wärmedämmender Randverbund.
Fazit zum Wohnen in der Groninger Straße
Wohnungs- oder Hausbesitzer in der Groninger Straße decken ihren Energiebedarf durch ein intelligentes Gebäude-Energiemanagement. Dabei sorgt die zukunftsfähige Haustechnik im Zusammenspiel mit der sehr guten Wärmedämmung dafür, dass das von uns besuchte Haus die Energieeffizienzklasse A+ erreicht. Zwar mag der Weg in die Klimaneutralität weit sein – aber das „Wärmepumpenquartier Groninger Straße“ zeigt einen gangbaren Weg dorthin.