Mit dem Neubau der U-Bahnlinie 3 hat die Stadt Nürnberg eine wichtige Anbindung der Nordstadt ans Zentrum geschaffen. Rund 13.000 Menschen leben und arbeiten im Einzugsbereich der neuen U-Bahnstation »Friedrich-Ebert-Platz«.

Mit dem Neubau der U-Bahnlinie 3 hat die Stadt Nürnberg eine wichtige Anbindung der Nordstadt ans Zentrum geschaffen. Rund 13.000 Menschen leben und arbeiten im Einzugsbereich der neuen U-Bahnstation »Friedrich-Ebert-Platz«. Ein elektrisches Freiflächenheizsystem in allen Treppenaufgängen sorgt dafür, dass Anwohner und Beschäftigte sicher zu den Gleisen gelangen. Weitere Vorteile sind eine dauerhafte Kosteneinsparungen für Winterdienst, Reinigung und Wartung.

Als zentraler Verkehrsknoten der Nordstadt ist der Friedrich-Ebert-Platz, unter dem die neue U-Bahnstation im Zuge des Streckenausbaus »Linie U3« entstand, seit Dezember 2011 vorläufiger Endbahnhof. Mit zahlreichen Anschlussverbindungen an Busse und Straßenbahnen hat dieser Bahnhof eine hohe Bedeutung für den öffentlichen Nahverkehr. Deshalb entstand ein unterirdisches, in drei Teile gegliedertes Bauwerk mit sechs Aufgängen für Treppen und Rolltreppen und mit einem siebten für den Aufzug. Die Nürnberger Architekten Michael Stößlein und Claus Mertenbacher vom Büro stm-Architekten und der Künstler Peter Kampehl gaben dem Neubau ein Gesicht. Aufbauten aus Sichtbeton und Glas dienen als markante Orientierungspunkte auf dem Platz. Sie verdeutlichen die Zugänglichkeit zur U-Bahnstation und ermöglichen beim Aufgang den Blick auf die reich dekorierten Fassaden der Gründerzeithäuser, die den Friedrich-Ebert-Platz rahmen.

Auch in technischer Hinsicht ist der neue U-Bahnhof nachhaltig konzipiert und entspricht aktuellen Nutzungsanforderungen. Die Bahnsteigebene der U-Bahnstation Friedrich-Ebert-Platz befindet sich rund neun Meter unter der Geländeoberfläche. Diese Tiefe ermöglichte das Verteilergeschoss mit den Zugängen zu den Bus- und Straßenbahnhaltestellen. Alle Treppenanlagen und Podeste im Bereich der Straßenebene hat die Stadt Nürnberg mit einem vollautomatisierten elektrischen Freiflächenheizsystem von AEG Haustechnik ausgestattet. Den gesamten Winter hindurch sorgt es für Schnee- und Eisfreiheit und erfüllt die Anforderungen an die permanente Verkehrssicherheit.

Das Prinzip eines solchen Freiflächenheizsystems sehr einfach: Pro Ausgang ist im äußersten, unüberdachten Bereich ein Temperatur- und Feuchtesensor ebenerdig positioniert, der Niederschläge wie Schnee, Eisregen oder Raureif registriert und die Messwerte für Bodentemperatur und Bodenfeuchte liefert. Die Informationen aus beiden »Quellen« gelangen zum AEG Eismelder, der zugleich das Gehirn eines jeden AEG Freiflächenheizsystems ist. Er schaltet und regelt die Funktionen automatisch, mit ihm lassen sich alle eingestellten Parameter überwachen. Für jede der sechs Treppenanlagen ist ein Eismelder zuständig, insgesamt befinden sich also sechs Eismelder im Schaltschrank des Technikraums.

Aus den permanenten Messdaten von Feuchte und Temperatur ermittelt der AEG Eismelder den optimalen Einschaltzeitpunkt. Soll- und Ist-Werte werden dabei ständig abgeglichen. Bei etwa +3°C schaltet sich die Freiflächenheizung in der Treppenanlage ein, da es um die 0-Grad-Grenze zu ersten Eisbildungen kommen kann. Umgehend nach dem Abtauvorgang schaltet sich das System wieder ab. Die vollautomatisierte Steuerung spart rund 80 Prozent Energie. Einstellmöglichkeiten hat der Fachmann für Feuchteempfindlichkeit, Nachheizzeit sowie auch zwei Temperaturschwellen. Das große, beleuchtete LED-Display ist gut ablesbar.

Es ist nicht der erste U-Bahnhof, den die Stadt Nürnberg mit solch einem »No-Frost-System« realisiert. Seit rund 10 Jahren rüstet das U-Bahnamt alle neu gebauten Stationen mit einem elektrischen Heizsystem in Treppenläufen und Podesten aus – mittlerweile sind es bereits acht U-Bahnhöfe. Die Unfallgefahr für Passanten – vor allem für ältere Personen – verringert sich erheblich. Auch mit dem Winterdienst und seinen kostenintensiven Folgen sehen sich die Projektverantwortlichen immer wieder konfrontiert: In den älteren U-Bahn-Stationen Nürnbergs wird viel Splitt und Sand über die Schuhe in die Bahnhofsbereiche getragen – bis hinunter zu den Gleisanlagen. Der Personal- und Zeitaufwand für das Kehren der großen Flächen und für das Reinigen von Rinnen und Ablaufschächten im Bereich der Treppen ist hier beträchtlich.

Gerade deshalb sind bei der Beheizung von Freiflächen und Treppenanlagen in stark frequentierten Außenbereichen Produktlösungen gefragt, die durch Zuverlässigkeit und solide Ausführung über viele Jahre hinweg störungsfrei funktionieren. AEG Haustechnik bietet hier sehr flexible Systeme mit Heizmatten und Heizleitern an, um auf die unterschiedlichen Anforderungen bedarfsgerecht eingehen zu können. Mit dem hochwertigen Kabelaufbau und einer geringen Heizleiterbelastung von nur 30 W/m verfügen alle AEG Heizleiter über eine Sicherheitsreserve, die dafür sorgt, dass das No-Frost-System selbst extremsten Belastungen bestens gewachsen ist.

In den Treppenanlagen der U-Bahnstation Friedrich-Ebert-Platz kam das »Freiflächenheizkabel DIC« zum Einsatz – ein Twin-Heizleiter mit hochwertigem Kabelaufbau und nur einer Anschlussleitung. Es eignet sich besonders gut für verwinkelte Flächen, auf denen der Einsatz von Heizmatten nicht möglich ist. Zudem ist es für den werkseitigen Einbau in Fertigtreppen bestens geeignet. Die R. Bayer Betonsteinwerk GmbH in Blaubeuren erstellte die Treppen für die U-Bahnstation Friedrich-Ebert-Platz in der Fertigbauweise. Es entstanden zunächst Schalungen nach Plan. Die Bewehrungsmatten wurden mit Abstandhaltern eingelegt und anschließend die DIC-Heizkabel ohne zusätzliche Verbindung direkt in die Bewehrung eingearbeitet. Dann folgte das Betongießen und Aushärten.

Nachdem die unterschiedlichen, jeweils 12 bis 18-stufigen Treppen gesetzt waren, mussten zur elektrischen Beheizung nur noch die Zuleitungen vorgesehen werden. Diese Aufgabe sowie die Vor-Ort-Verlegung des DIC Heizkabels in den Podesten, Kehr- und Ablaufrinnen erfolgte durch den Elektrotechnikfachbetrieb Wagner aus Laichingen. Er nutzte für den zügigen und komfortablen Einbau in gleichmäßigen Abständen die praktischen Verlegehilfen aus dem Zubehör-Programm von AEG Haustechnik. Dabei handelt es sich um witterungsbeständige Kunststoffstege, die sich den Gegebenheiten vor Ort leicht anpassen lassen. Das Heizkabel wird dann schleifenförmig eingeklickt. Zwar hätte ein vorkonfektioniertes AEG Heizmattensystem mit 300 W/m² für Außenbereiche mehr Zeitgewinn bei der Ausführung ermöglicht, die Stadt Nürnberg setzte jedoch auf größtmögliche Sicherheit mit der gewünschten Heizleistung von 600 W/m². Durch die engere Verlegung der Heizkabel konnte die geforderte Heizleistung erzielt werden. Die elektrische Gesamtleistung der AEG Treppenheizungen in allen U-Bahn-Aufgängen beträgt 88 kW.

AEG Haustechnik, www.aeg-haustechnik.de

 

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